AbbVie wird Partner von BaseLaunch
Der Frühphaseninvestor und Accelerator BaseLaunch hat einen neuen Partner: die US-amerikanische AbbVie – mit historischen Wurzeln nur ein paar Kilometer rheinabwärts auch in Deutschland.
Der Baseler Accelerator und Inkubator BaseLaunch, der neue Biotech-Firmen finanziert und unterstützt, bekommt weitere Unterstützung: Der US-Pharmakonzern AbbVie steigt als neuer Partner ein. Damit gehören vier der zehn weltweit größten Pharmaunternehmen (nach Marktkapitalisierung) zu den Partnern von BaseLaunch. Neben AbbVie sind das Roche, Novo Nordisk, Johnson & Johnson sowie CSL Behring. Aber auch die Wagniskapital-Firma Pureos Bioventures, die internationale Anwaltssozietät CMS und die südkoreanisch-amerikanische Bridge Biotherapeutics unterstützen die relativ junge Innovationsschmiede im Dreiländer-Eck.
Der Inkubator wird von Basel Area Business & Innovation, der Agentur für Standortpromotion und Innovationsförderung der Region Basel, betrieben. Er managt kein Gründerzentrum und bietet auch keine Laborflächen an. Dennoch hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Wissenschaftlern und Unternehmern beim Aufbau erfolgreicher Biotech-Unternehmen mit anderen Mitteln zu helfen. Seit dem Start im Jahr 2018 hat BaseLaunch 24 Firmen in der Frühphase mit Startkapital unterstützt und bei der Weiterentwicklung bis hin zur Serie-A-Finanzierung begleitet. In diesen sechs Jahren haben von den 24 Unternehmen zehn inzwischen insgesamt mehr als 600 Mio. US-Dollar an Kapital von Investoren eingeworben. Sechs Firmen haben bisher Produkte in der klinischen Entwicklung. Im vergangenen Jahr wurde das Unternehmen T3 Pharma, das auch von BaseLaunch unterstützt wurde, für 500 Mio. US-Dollar von der deutschen Boehringer Ingelheim übernommen. Weitere vielversprechende Start-ups werden laufend in das Portfolio von BaseLaunch aufgenommen.
Die Dynamik am Standort Basel spricht sich international herum. Christian Schubert, Vice President und Head of AbbVie Ventures, Cambridge, MA (USA), kommentiert das Engagement: „Unsere strategische Investition in BaseLaunch wird unsere Verbindungen zum europäischen Biotech-Ökosystem weiter stärken. Wir freuen uns auf die enge Zusammenarbeit mit dem Team von BaseLaunch, um den Fortschritt innovativer Unternehmen und Medikamente zu fördern.“ Gegenüber |transkript.de betonte Schubert, der mit Hauptsitz aus Cambridge/Boston (USA) agiert: „Wir sind beeindruckt von der Erfolgsbilanz von BaseLaunch und dem einzigartigen Business-Inkubationsmodell in Europa. Wir freuen uns darauf, in den kommenden Jahren noch enger mit der europäischen Venture-Community zusammenzuarbeiten.“
Stephan Emmerth, Director of Business Development & Operations von BaseLaunch, Basel, ergänzte: „Die Partnerschaft mit AbbVie unterstreicht die einzigartige Position der Basel Area als Europas führenden Standort für Life Sciences. AbbVie wird uns als global tätiges Pharmaunternehmen mit hochwertiger Unterstützung und Beratung zur Seite stehen. Dies ist für die erfolgreiche Entwicklung unseres Portfolios innovativer Biotech-Unternehmen von entscheidender Bedeutung.“ Zum Portfolio von BaseLunch gehören unter anderen die auch auf transkript.de bereits vorgestellten Alentis, Cimeio und Phialogics.
Nur 253 Kilometer rheinabwärts von Basel liegt mit dem Forschungsstandort von Abbvie in Deutschland und den ehemaligen Knoll-Werken in Ludwigshafen die historische Wurzel der Gründung von AbbVie aus der US-amerikanischen Pharmasparte von Abbott und einem Wirkstoff aus der Verbindung Knoll-BASF, der von den US-Amerikanern zu einem Megaseller bis heute gemacht wurde: Humira. Der eigentliche Deutschlandhauptsitz von Abbvie liegt sogar noch ein paar Kilometer weiter den Rhein hinab in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Von dort wie auch dem US-amerikanischen Hauptsitz in Chicago war kürzlich die Investitionsentscheidung für den Aufbau eines Innovationszentrums in Ludwigshafen gefallen. 150 Mio. Euro werden dort investiert, vielleicht weil man auf eine Wiederholung des Humira-Erfolges hofft?
Wie viele Millionen Abbvie in die Beteiligung an der Start-up-Landschaft in und um Basel investiert, wurde nicht mitgeteilt.